Wer sich im Studium oder auch später im Beruf mit Legal Tech auseinandersetzt, hat bestimmt schon eine Menge Artikel gelesen oder Vorträge besucht.
Das ist cool und dabei lernt man sicherlich auch sehr viel.
Aber reicht das aus, um Legal Tech hautnah zu erfahren? Oder muss man es dafür nicht ehr selbst mal ausprobiert haben?
Und genau dafür haben wir von MLTech mit unserer Partnerkanzlei Baker McKenzie den Workshop „Brighter dank BRYTER“ veranstaltet.
Wir wollten nicht nur die Standard-Sätze wie zum Beispiel „Legal Tech verdrängt uns Anwältinnen und Anwälte nicht sondern unterstützt uns nur“ oder „Legal Tech wird den Rechtsmarkt auf den Kopf stellen“ zu hören bekommen.
Unser Ziel war es, das Legal Tech Tool „BRYTER“, mit dem eben auch in Großkanzleien wie beispielsweise Baker McKenzie gearbeitet wird, selbst, in kleinen Gruppen anhand eines Beispielfalls anzuwenden.
Dafür haben wir – das sind 21 Studentinnen und Studenten aus München und Augsburg (Grüße gehen raus an dieser Stelle) – uns in den Konferenzräumen des Münchner Büros von Baker McKenzie getroffen. Dort wurden wir von zwei jungen Associates und einem Wissenschaftlichen Mitarbeiter im neuen Innovation Room auf chilligen Sofas mit frischen Getränken herzlich und in ausgelassener Stimmung begrüßt.
Der Workshop
Auf dem Programm des Workshops stand zunächst eine kleine Einführung wie und in welchem Umfang Legal Tech bei Baker McKenzie genutzt wird. Darauf sollte dann ein kurzes Tutorial für Bryter folgen und zuletzt sollte dann endlich die eigene Anwendung von uns Studenten stattfinden.
Einführung
Schnell wurde bei der Einführung klar, hier geht’s um die Praxis und nicht um abstrakte Theorie oder „altbekannte“ Legal Tech Floskeln.Die Rolle, die Legal Tech im Alltag der beiden Associates bei Baker McKenzie spielt bekamen wir anhand spannender „War Stories“ vermittelt.
Ein wichtiger Faktor: Enorme Zeitersparnisse bei der Dokumentendurchsuchung.
In einem Fall konnten durch ein Legal Tech Tool beispielsweise aus einem Pool von mehr als 10 Mio. Dokumenten die ca. 180.000 relevanten, zu prüfenden Dokumente herausgefiltert werden.
Hands-On
Es dauerte nicht lange, bis BRYTER schließlich gestartet wurde und der wissenschaftliche Mitarbeiter, der im Rahmen seiner Tätigkeit sehr viel Zeit mit Legal Tech Tools verbringt, uns die Grundzüge des Programms erklärte.
Schließlich bekamen wir unseren Beispielsfall mit Problemstellungen aus dem Bereich des BGB ATs:
Ein Minderjähriger, eine Anfechtung und ein bisschen Form beim Grundstückskauf.
In kleinen Gruppen mit jeweils 4-5 Studentinnen und Studenten haben wir uns dann daran gemacht, die bereits angefangene, aber noch lückenhafte Vorlage des Entscheidungsbaums zu der Frage: „Habe ich einen wirksamen Kaufvertrag geschlossen und bin ich an diesen gebunden?“ zu vervollständigen.
Erstaunlich war dabei, wie viel Jura auf diese Weise tatsächlich automatisiert werden kann, und wieviel Spaß das auch macht.
Nachdem wir alle an unseren Entscheidungbäumen getüftelt haben, besprachen wir gemeinsam den Fall und sammelten Ansätze, wo und wie noch welche Probleme am effektivsten in den Fallbaum eingebaut werden konnten.
After-Work: Das Get-Together
Nach gut 2,5 Stunden intensivem Legal Tech Praxis meldete sich bei uns der Hunger und kurzerhand wurde das Buffet eröffnet.
Das Team von Baker McKenzie sorgte für eine große Auswahl an Tapas und Getränken – an dieser Stelle nochmal Danke dafür!
Es folgte ein sehr entspanntes Get-Together: Coole Stimmung mit vielen Interessanten Gesprächen bis spät in die Nacht.
So kam der eigentlich bis 21 Uhr angesetzte Workshop erst um kurz vor Mitternacht zu seinem Ende.
Fazit
Cooler Workshop, cooles Tool und noch coolere Leute.
Alles in allem ein sehr gelungener Abend, bei dem ich eine Menge neuer Erfahrungen im Bereich Legal Tech sammeln konnte und viele spannende Menschen kennengelernt habe.
Ich freue mich bereits auf den nächsten Workshop von MLTech und bin gespannt welches Tool oder welches Thema dann auf dem Programm steht.
Zum Schluss auch nochmal ein großes Dankeschön an Baker McKenzie.
Sofian für MLTech
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